Zeckenalarm – Was Sie über die kleinen Blutsauger wissen müssen

Gefräßige Insekten - Was hilft am besten gegen Zecken?

Zecken – klein aber gefährlich

Zecken gehören zu den Milben und weltweit gibt es von ihnen etwa 900 verschiedene Arten. Sie sind kleine Parasiten, die sich von Blut ernähren, wobei der Blutverlust an sich für den Wirt, also Mensch oder Tier, ungefährlich ist. Viel berühmter sind sie dafür, dass sie als Krankheitsüberträger durchaus eine Gesundheitsbedrohung darstellen können. Aber dazu später mehr.

Zeckenlarven sind weiß und nur 0,5 mm groß. Eine erwachsene Zecke ist schon etwa 4 mm lang und wird sogar noch größer, wenn sie sich mit Blut vollsaugt. Zecken haben nämlich einen sehr dehnbaren Darm und können durch das Saugen eine Länge von 13 mm erreichen. Mit ihrem scherenartigen Mundwerkzeug stechen sie in die Haut und saugen das Blut ab. Zecken brauchen zum Wachsen, Überleben und zur Fortpflanzung regelmäßig solche Blutmahlzeiten – viel mehr im Vergleich zu Stechmücken. So verbringen sie manchmal bis zu 15 Tage an ihrem Wirt und trinken sich satt. Wenn die Zecke vollgesogen ist, lässt sie sich einfach abfallen.  

Zecken sind schon ab Temperaturen von etwa acht Grad unterwegs, also trifft man sie vor allem in den Monaten März bis Oktober an. Die in Deutschland am verbreitetsten Zeckenarten sind der gemeine Holzbock und die Auwaldzecke.

Zecken als Krankheitsüberträger

Die deutschen Zecken können vor allem zwei gefährliche Krankheiten verbreiten:

  • die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Gehirnhaut- und Hirnentzündung, die durch das FSME-Virus verursacht wird
  • die Lyme-Borreliose, die durch ein Bakterium verursacht wird und verschiedene Organe, wie Gelenke und Herz betreffen kann

Gegen Borreliose kann man sich gut schützen, wenn man Zecken schnell entfernt, denn der Erreger gelangt erst nach etwa 12-24 Stunden vom Darm der Zecke in den Blutkreislauf. Das FSME-Virus hingegen kann direkt mit dem Speichel der Zecke übertragen werden.  

In Deutschland kann man sich eigentlich überall mit FSME infizieren, aber es gibt Gebiete, in denen ein erhöhtes Risiko besteht. Dazu zählen große Teile Bayerns, Baden-Württembergs sowie Teile Hessens, Thüringens und Sachsens. Mittlerweile ist auch der Stadtkreis Dresden ein FSME-Risikogebiet. FSME ist mit Medikamenten nicht heilbar, deswegen ist Vorsicht geboten!

Zecken entfernen – So macht man es richtig

Als aller erstes gilt: Ruhe bewahren! Nicht jede Zecke ist automatisch ein Krankheitsüberträger und nicht jeder Stich führt zu einer Ansteckung. Wenn Sie eine Zecke entdeckt haben, entfernen Sie diese so schnell wie möglich. Je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist die Gefahr, sich zu infizieren. Bei einer geringen Menge an Erregern kommt es oft erst gar nicht zu einer Erkrankung. Nach dem Entfernen der Zecke sollten Sie die Wunde desinfizieren.

Beim Entfernen von Zecken kann man einige Fehler machen. Träufeln Sie auf keinen Fall Öl, Nagellack oder Klebstoff auf die Zecke. Das verursacht nur, dass die Zecke sich noch fester saugt und dabei noch mehr Krankheitserreger in die Wunde abgibt.

Verwenden Sie zur Zeckenentfernung eine feine Pinzette, eine Zeckenkarte oder eine Zeckenschlinge. Ziehen Sie die Zecke langsam heraus und drehen oder quetschen Sie die Zecke nicht.

Sind Teile der Zecke an der Haut hängen geblieben, die Sie selbst nicht entfernen können, kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt. Beobachten Sie die Einstichstelle noch einige Monate lang. Eine Infektion kann auch sehr spät erst auftreten. Wird die Stelle rot? Ein klares Zeichen dafür, dass Sie umgehend einen Arzt aufsuchen sollten!

Wo verstecken sich Zecken?

Ein weit verbreitetes Gerücht ist, dass sich Zecken auf Bäumen verstecken und dann auf ihre Opfer fallen lassen. Das stimmt allerdings nicht. Sie halten sich gern in einer Höhe von 30-60 cm auf, zum Beispiel auf Gräsern, in Büschen und auf Wiesen. Die Zecken lassen sich von ihren Opfern einfach abstreichen. Zecken findet man natürlich im Wald und auf Wiesen, aber auch in Stadtparks, Gärten und Sportplätzen machen sie es sich gemütlich.

Daher ist es sinnvoll, regelmäßig auf Zeckensuche zu gehen.

Wie kann man einen Zeckenbiss verhindern?

An erster Stelle steht die Kleidung. Lange Hosen schützen ebenso gut vor Zecken wie glatte Stoffe, da die Zecken sich daran nicht gut festhalten können. Auf heller Kleidung kann man Zecken besser erkennen, auch schon, bevor sie zustechen. Barfuß zu laufen kann zwar angenehm sein, bietet den Zecken aber auch eine große Angriffsfläche. Beim Waldspaziergang empfiehlt es sich also lieber, Schuhe zu tragen.

Wenn Sie draußen waren, untersuchen Sie Ihren Körper am besten umgehend nach Zecken. Bevorzugte Stellen sind der Kopf, der Hals, unter den Armen, zwischen den Beinen und den Kniekehlen. Auch freilaufende Haustiere sollte man regelmäßig auf Zecken untersuchen.