Garten und Landwirtschaft

Auch im Bereich Garten- und Landwirtschaft sind viele Insekten und Schädlinge vertreten. Hier finden Sie sehr häufig vorkommenden Schädlinge.

Schmeißfliege

Vorkommen

Schmeißfliegen gehören zur Familie der Fliegen im Bereich der Zweiflügler. In Deutschland gibt es 45 Arten von weltweit ca. 1000 Arten der Schmeißfliege. Auch in der Größe variiert sie stark. So kann die Totenfliege bis zu 18 mm groß werden. 

Die Bezeichnung Schmeißfliege kommt von der Vorliebe dieser Insekten für stark riechende natürliche Stoffe. Schmeißen entstammt dem Althochdeutschen und heißt beschmieren, bestreichen, besudeln.

In der Regel schimmert der kräftige Körper dieser Fliegen in den Farben stahlblau oder grün bis goldgrün. Auch ihr Maul (Leckrüssel), Augen und Flügel sind sehr gut entwickelt und dienen der Fliege als Werkzeug, um Nahrung und Legeplätze für die Eier aufzuspüren.

Schaden

Von Schmeißfliegenlarven befallene Lebensmittel sind für den Menschen nicht gesund, da sie bei Verzehr Mikroorganismen übertragen und Krankheiten verursachen können. Zudem sind sie durch ihr Summen sehr lästig.

Bekämpfung

Eine Möglichkeit bieten Fliegen Stripes, welche direkt am Fensterrahmen oder auf der Scheibe angebracht werden. Die Fliege wird angelockt und bleibt kleben. Eine Alternative, die auch als Fensterdekoration verwendet werden kann, sind sogenannte Fliegenköder, hierbei wird ein Motiv nach Wahl in Form eines Stickers an die Scheibe geklebt. Auf dem Sticker befindet sich ein Stoff, welcher die Fliege verenden lässt. Der Sticker lockt besonders durch seine Form und Farbe.

„Weiße Fliege“-Fransenflügler

Verbreitung

Der Fransenflügler, welcher in der Umgangssprache auch Thripse oder Blasenfüße genannt wird, wird als Insekt klassifiziert. Der Name Fransenflügler leitet sich von den haarigen Fransen an den Flügeln ab. In Deutschland sind rund 214 Arten diesen Tieres verbreitet.

Da die Fransenflügler sehr dünn sind, können sie einige Kilometer weit nur über den Wind transportiert werden. Bis auf das Polargebiet findet man sie auf der ganzen Welt verteilt. Durch das geringe Gewicht können auch flügellose Arten weit mit dem Wind verbreitet werden. Ebenso trägt der Handel mit Pflanzen zur Verbreitung bei.

Schaden

Durch Fransenflügler wird häufig ein starker Blattschaden an den Pflanzen verursacht, darum stuft man diese Tiere als Schädlinge ein. Der Handelswert kann hierdurch stark gemindert werden. Des Weiteren sind Fransenflügler Überträger von Viren.

Bekämpfung 

Eine Möglichkeit der Bekämpfung wäre die Isolation der Pflanze, bevor mit dieser gehandelt wird. Das Abduschen der Pflanze mit Seifenlauge bietet eine weitere Möglichkeit. Bei dem geflügelten Fransenflügler kann die Gelbtafel eingesetzt werden. Diese wird dann einfach in den Stock zur Pflanze gesteckt und hält den Fransenflügler sicher fest. 

Blattlaus

Vorkommen

Zu den 5000 Arten von bekannten Pflanzenläusen gehört auch die Blattlaus. Bereits seit ca. 200 Millionen Jahren leben diese Läuse auf der Erde und sind mit 800 Arten in Mitteleuropa verbreitet. Jede Art von Blattlaus ernährt sich von Pflanzenflüssigkeiten und einige Arten gelten als Schädlinge von Nutz- und/oder Zierpflanzen. 

Blattlaus-Arten sind relativ klein und erreichen eine Größe von ca. 2 – 7 mm. Da sie sich von Pflanzenflüssigkeiten ernähren, haben sie einen Stechrüssel zur Nahrungsaufnahme. Im Generationswechsel können Blattläuse mit Flügeln vorkommen, um sich zu verbreiten und andere Pflanzen zu erreichen. In der Regel sind Blattläuse jedoch ungeflügelt. Durch sogenannte Jungfernzeugung ist eine rasche und hohe Vermehrung möglich. 

Schäden

Die Blattläuse können immense Schäden in privaten, wie auch wirtschaftlichen Bereichen von Landwirtschaft und Gartenbau verursachen. Die hohe Saugtätigkeit kann zu Qualitätsminderung der Pflanzen in jedem Sektor führen und dadurch auch erhebliche finanzielle Verluste bewirken. Darüber hinaus sind Blattläuse die wesentlichen tierischen Überträger von Pflanzenviren. Die durch diese Viren übertragenen Krankheiten und Schäden sind häufig schwerer als die direkt von den Läusen verursachten Schäden.

Das Ausscheiden von Honigtau und die dadurch entstandenen Ablagerungen ermöglichen die Ansiedelung von Rußtau- und Schwärzepilzen. Der Honigtau dient auch zur Nahrung von vielen anderen Insekten, wie Ameisen, Wespen und Honigbienen. Selbst Wirbeltiere können sich von Honigtau ernähren.  So leben die Ameisen oft in Trophobiose mit den Blattläusen. 

Das heißt, dass die Ameisen die Läuse bei deren Verbreitung helfen und vor Fressfeinden schützen. Dagegen können die Ameisen den Honigtau selbst verwenden.

Blattläuse sind an fast allen Pflanzenarten zu finden. Häufig wird der Blattlausbefall erst sehr spät bemerkt, da sich die Läuse vorwiegend an den Unterseiten der Blätter und an Blüten- und Blattansätzen aufhalten. Zudem vermehren sich die Schädlinge bei guten Bedingungen extrem schnell. 

Bekämpfung von Blattläusen

Durch Pflanzenschutzmittel

Durch Fressfeinde, wie Marienkäfer und deren Larven, Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven, Schlupfwestenlarven, Raupenfliegen, Raubwanzen, Laufkäfer, Weichkäfer, Spinnen und Vögel.

Durch altes Hausmittel, wie Tabak-Sud. Hier ist jedoch zu beachten, dass das Nikotin, welches früher als Pestizid eingesetzt wurde, sehr giftig und seit Jahrzehnten verboten ist. 

Durch Gelbfallen, sowie Gelbtafeln.

Mottenschildlaus

Vorkommen

Der Name weiße Fliege trifft auf die Abstammung des Tieres nicht zu, denn die weiße Fliege gehört zur Familie der Mottenschildläuse und ist ein Pflanzenschädling. Das Insekt ist hellgelb gefärbt und besitzt weiße aufgestellte Flügel, welche an ein Dach erinnern. Die Hinterbeine sind mit einer starken Sprungmuskulatur ausgestattet, womit die Tiere sich gut fortbewegen können.

Zu finden sind sie auf Blattunterseiten. Ihre Larven haben eine gelbliche, fast durchsichtige Färbung und sind starr. Die Mottenschildläuse ernähren sich von dem süßlichen Pflanzensaft, diesen saugen sie aus den Blättern der Pflanze. Das Tier kann aber nicht den ganzen Zucker der Pflanze verwerten, weshalb ein Teil ausgeschieden wird. Dieser ausgeschiedene Teil tropft dann in Form von Honigtau auf tieferliegende Blätter oder auf den Boden. Rußtaupilze ernähren sich von Honigtau, diese bilden einen schwarzen Film, was zur Folge hat, dass die Blätter trocknen, vergilben und dann abfallen. An der Blattoberseite sind vereinzelt gelbe Punkte erkennbar, das sind die Stellen, an denen von der Mottenschildlaus Pflanzensaft gesaugt wurde.

Schaden

Der Hauptschaden entsteht nicht durch das Saugen des Pflanzensaftes, sondern durch die Verbreitung der Pilze aufgrund des ausgeschiedenen Honigtaus. Gerade in Gewächshäusern mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit beginnt der Honigtau besonders schnell zu schimmeln.

Dadurch, dass es die Mottenschildläuse im Warmen mögen, kann es besonders in Gewächshäusern zu einem extremen Befall in kurzer Zeit kommen.

Bekämpfung

Um den Befall an Zier- oder Topfpflanzen in den Griff zu bekommen, eignen sich Lockstoff Sticker, die sogenannten Gelbsticker oder Gelbtafeln. Diese locken die Insekten besonders durch Farbe und Form an und halten sie dann sicher fest.

Die andere Möglichkeit wäre es, mit Spritzmitteln zu arbeiten.

Mücken-Trauermücken

Vorkommen

Die Trauermücke misst maximal sieben Millimeter, hat einen schlanken Körper und ist insgesamt dunkel gefärbt.

Die Mücken haben lange Beine und bis zu 16-gliedrige Fühler. Die Larven haben ebenfalls einen schlanken Körperbau und sind gräulich.

Man findet die Mücken auf der ganzen Welt, selbst Regionen südlich der Polarkreise sind von ihnen besiedelt. Überwiegend findet man Trauermücken in Wäldern, Mooren, Wiesen, Gärten und auch auf Weiden. Die Mücken verstecken sich in Pflanzen und Laub. Sie sind aber auch in Häusern und Wohnungen anzutreffen, wo die Menschen sie dann als lästigen Gast vorfinden. Sie können sich in Blumentöpfen entwickeln und verbreiten. Besonders durch den Transport von Erde wird diese Mückenart verbreitet. Vor allem der Weitertransport in Gewächshäuser wirkt sich fördernd auf die Verbreitung aus. 

Schaden

Trauermücken können bei einem massenhaften Auftreten Schäden in der Landwirtschaft hervorrufen, da diese Gemüse, Pilze und auch Zierpflanzen befallen. Durch Fraßschäden an der Wurzel sterben viele Jungpflanzen ab und können nicht reifen.

Ebenso können sie im Wohnraum auch Zimmerpflanzen befallen und an diesen Fraßschäden hervorrufen, Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten können ebenso betroffen sein.

Bekämpfung

Um die ungebetenen Gäste loszuwerden, bieten sich Gelbtafeln an. Diese können in die betroffene Pflanze gesteckt werden. Die Farbe und Form locken die Fliegen an, welche dann zuverlässig kleben bleiben.

Kleiner Frostspanner

Vorkommen

Der Frostspanner tritt in verschiedenen Farben auf, von blassgelb, graubraun bis dunkelbraun. Insgesamt handelt es sich um einen eher unauffälligen Falter. Der Frostspanner wird bis zu sieben Millimeter groß. Geflügelt sind bei den Frostspannern Männchen und Weibchen, jedoch haben nur die Flügel der Männchen Funktion, die der Weibchen haben sich in Form von Stummeln rückgebildet. Die Spannweite der Flügel der männlichen Tiere umfasst rund 25 Millimeter. Direkt nach der Eiablage sind die Eier grünlich, in einem späteren Stadium werden diese orangerot.

Die daraus schlüpfenden Raupen sind hellgrün gestreift. Die Puppen der Tierchen sind braun und bis zu acht Millimeter lang. Die Fortbewegung erfolgt durch das typische Bilden eines Katzenbuckels, denn die Tierchen verfügen in der Raupenform nur über ein paar Füße am Bauch und ein paar am hinteren Ende des Körpers.

Schaden

Die Raupen des Falters treten in großen Schaaren auf, weswegen es zu einem großen Fraßschaden in den Bäumen kommt. Das erste sind die Knospen, nachdem diese abgefressen sind, beginnen sie an den Blättern.

Vorbeugung und Bekämpfung

Ab Ende September sollten sogenannte Leimringe angebracht werden. Diese sorgen dafür, dass die weiblichen kleinen Frostspanner in die Baumkronen gelangen, um ihre Eier dort abzulegen. Die beleimten Ringe halten die Tierchen fest. Ebenso sollen Baumstützen mit einem Leimring versehen werden, sowie tiefere Risse in der Rinde des Stammes, denn auch über die Risse könnten die Weibchen in die Baumkrone gelangen. Im Winter, ab Dezember ist es empfehlenswert, die Ringe zu lösen, denn es kann vorkommen, dass die Eiablage von festhängenden Weibchen auf dem Baumleimring stattgefunden hat. 

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