Motten

Man unterscheidet zwischen Lebensmittel- und Kleidermotten. Zu den Lebensmittelmotten zählen insbesondere die Mehlmotte, die Dörrobstmotte und die Speichermotte. Des Weiteren gibt es noch den Teppich- und den Pelzkäfer, welche sich ähnlich wie die Kleidermotte von Tierhaar ernähren. 

Lebensmittelmotten – Mehlmotte

Aussehen

Mit einer Flügelspannweite bis zu 25 Millimeter sowie einer Körperlänge von bis zu 14 Millimeter ist die Mehlmotte etwas größer als die Speicher- und Dörrobstmotte. Die Vorderflügel zeichnen sich durch eine kleine Wölbung nach außen aus, welche dunkel umrandet ist. Die Mehlmotte ist grau und wird meist von Querlinien, sowie kleineren dunklen Punkten geziert. Bei der Färbung kann es aber auch zu Abweichungen kommen. Ein weiteres typisches Merkmal sind die größeren Hinterflügel, welche deutlich breiter und heller sind. Geziert sind diese mit einem fransigen Schuppenband, ebenso sind Saugrüssel und Fühler geschuppt. Den Unterschied von Männchen und Weibchen erkennt man daran, dass das Männchen am Hinterleib eine Art Schuppenbüschel trägt.

Schaden

Mehlmotten verunreinigen Lebensmittel, sie hinterlassen Gespinste und können auch Auslöser für Schimmel sein. Des Weiteren kann der Verzehr kontaminierter Lebensmittel zu Durchfall, Bauchschmerzen oder Allergien führen.

Bekämpfung

Für den Befall im Eigenheim bieten sich Pheromonfallen an, welche die männlichen Motten anlocken und es so zu einer Unterbrechung in der Fortpflanzung kommt.


Lebensmittelmotte – Speichermotte

Vorkommen und Lebensweise

Vermutet wird, dass die Speichermotte ihren Ursprung in Mitteleuropa findet. Heut zu Tage ist die Motte fast auf der gesamten Welt verbreitet. Die Eiablage erfolgt verteilt in kleinen Grüppchen, immer in Gruppen von fünf bis sechs Eiern. Weibchen produzieren rund 300 Eier in ihrem gesamten Leben. Hat die Speichermotte ein Silo befallen, so legt sie ihre Eier an der Oberfläche des Getreides ab, was zur Folge hat, dass die Eier dann mehrere Zentimeter in das Getreide einrieseln.

Schaden

Speichermotten sind wie die Mehlmotte und die Dörrobstmotte verbreitete Vorratsschädlinge. Hierdurch entsteht ein massiver Schaden. Wenn die Speichermotte in ein Lager eindringt, kommt es nicht nur zu massiven Fraßschäden, denn das Einschleppen von Bakterien und das Verbreiten des Kots macht die komplette Ware ungenießbar. Die Schäden ähneln der der Mehl und Dörrobstmotte.

Bekämpfung

Bei großen Befällen wie zum Beispiel in einem Silo wird meist zu einem leichtflüchtigen Kontaktinsektizid gegriffen. Dies geschieht meist mit eingesetzten Insektenstripes, die einen insektiziden Wirkstoff abgeben. Eine weitere Möglichkeit bietet der Nebelautomat. Für kleiner Befälle zum Beispiel im Haushalt, bieten sich Pheromonfallen an. Diese locken mittels eines Sexuallockstoffes die Männchen an. Die männlichen Speichermotten bleiben zuverlässig kleben und so wird die Fortpflanzung unterbrochen.


Lebensmittelmotte – Dörrobstmotte

Vorkommen

Die Dörrobstmotte ist umgangssprachlich auch als Vorrats-, Korn- oder Hausmotte bekannt. Die Dörrobstmotte gehört zu den Schmetterlingen.

Vermutet wird die Herkunft des Tieres aus dem Nahen Osten. Diese Mottenart gilt als auf der ganzen Welt verbreiteter Vorratsschädling.

Die Motte hat eine Körperlänge von bis zu zehn Millimetern, während ihre Flügelspannweite bis zu 20 Millimeter betragen kann. Der Vorderteil der Flügel ist hellgrau gefärbt, der hintere und breiter zulaufende Teil ist kupferfarben.

Schaden

Zum einen entstehen Schäden an dem Lebensmittel durch den Fraß der Maden, des Weiteren werden die Lebensmittel durch die Gespinste verunreinigt. Auf den befallenen Lebensmitteln können sich folglich auch Schimmelpilze entwickeln. Ein wichtiger Aspekt ist natürlich auch der Ekel des Menschen, beim Öffnen einer angebrochenen Müslipackung auf einmal Maden darin vorzufinden. Da die Lebensmittel in diesem Zustand nichtmehr verzehrfähig sind, sollten sie umgehend entsorgt werden.

Bekämpfung

Wenn Sie von einem Fall betroffen sind, empfiehlt es sich, erst alle Lebensmittel zu untersuchen. Man erkannt befallene Lebensmittel an kleinen Spinnfasern oder Fraßlöchern in der Verpackung. Diese Lebensmittel sollten dann umgehend entsorgt werden. Diese am besten direkt in der Tonne entsorgen und nicht im Hausmüll, denn im Müll könnten ein paar der Maden entkommen oder es weitere Eier gelegt werden.

Kleidermotte

Vorkommen

Die Kleidermotte ist ein Schmetterling beziehungsweise ein Nachtfalter und stammt aus der Familie der Echten Motten ab. Die Kleidermotte ist auf der gesamten Welt verbreitet. Der Falter wird bis zu neun Millimeter groß. Die Flügel haben eine Spannweite von bis zu 15 Millimetern und sind abhängig von der Nahrung gefärbt, am häufigsten jedoch in einem zarten hellgelb. Die Falter haben keine Zeichnungen und sind leicht glänzend.

Schaden

Den Schaden an der Kleidung wird nur von den Larven und nicht von den ausgewachsenen Kleidermotten verursacht. Sogar Dämmstoffe werden als Futter in Betracht gezogen, dieser Schaden kann sehr kostenintensiv in der Reparatur werden. Durch den Fraß entstehen Löcher in Möbeln, Kleidungen, Dämmmaterial und anderen Textilien. Auch Teppiche, die nicht betreten werden, da sie zum Beispiel teilweise unter dem Bett liegen, sind potenzielle Plätze zur Eiablage.

Bekämpfung

Mottenpapier ist eine Möglichkeit, die Kleidermotten zu bekämpfen. Hierbei wird das Mottenpapier in den Kleiderschrank gehangen, welches die Motten tötet. Natürliche Mottenabwehr erfolgt mit Zedernholz, Lavendel und ätherischen Ölen. Da diese intensiven Gerüche nichts für jedermann sind, gibt es noch die Pheromonfallen. Diese Pheromonfallen locken die Männchen an, halten diese auf der Klebefläche fest und unterbrechen somit die Fortpflanzung. Des Weiteren sind diese Klebefallen auch sehr nützlich, um festzustellen, ob es sich um einen Kleidermottenbefall handelt. Die Fallen sollten nicht mit der der Lebensmittelmotten verwechselt werden, da hierfür andere Pheromone Verwendung finden. Die Kleidung in fast kochendem Wasser zu waschen, tötet die sich darauf befindenden Tierchen ab, jedoch besteht das Risiko, nicht alle erwischt zu haben.


Teppichkäfer

Vorkommen

Der Teppichkäfer gehört zur Familie der Speckkäfer. Diese Käferarten wie der Kabinettkäfer, der australische Teppichkäfer, der Wollkrautblütenkäfer und der Pelzkäfer sind Materialschädlinge. Sie können, wie der Teppichkäfer, in gleicher Art bekämpft werden. 

Der Teppichkäfer, ebenso Braunwurz-Blütenkäfer genannt, ist auch ein sehr nützliches Insekt. Er unterstützt die freie Natur, da er mumifizierte Kadaver mit Fell beseitigen kann. In menschlichen Bereichen, z.B. in Wohnungen, legt er die Eier jedoch auf Teppichen, Textilien, Fellen etc. ab. 

Schaden Die Larven sind die eigentlichen Schädlinge. Die Fraßlöcher der Larven an Wolle, Seide, Haaren, Fellen etc. entstehen vor allem dadurch, dass sich die Larven von dem Protein Keratin ernähren, welches in diesen Materialen vorkommt. Im Gegensatz zu Kleidermotten sind jedoch keine Gespinste vorhanden und eine Entdeckung der Käferlarven ist schwierig. Dadurch kann mehr Schaden verursacht werden. 

Bei Menschen verursacht der Teppichkäfer häufig Materialschäden in Wohnungen. Außerdem können die langen Haare am Körperende der Larven allergische Reaktionen beim Menschen verursachen, da sie zur Verteidigung gedacht sind und allergieverursachende Stoffe enthalten. Sie können zu Reaktionen der Atemwege (Nasen- Nasennebenhöhlen), der Haut und Augen führen. Krankheitserreger werden jedoch nicht übertragen.

Bekämpfung

Sofern möglich, sollten Materialien wie z.B. Teppiche mit heißem Wasser und Bürste oder Dampfstrahler bearbeitet werden.

Schränke sollten Sie gründlich reinigen, da die Larven eine Ruhepause haben und im Winter nicht absterben. 

Beschädigte Kleidung, welche nicht über 60° Grad gewaschen werden kann, können Sie für kurze Zeit einfrieren und anschließend möglichst luftdicht verpacken.

Der Einsatz einer Pheromonfalle ist bei starkem Befall möglich. Sie arbeitet mit einem Sexualhormon, welches die männlichen Käfer anlockt. Dadurch ist keine Begattung und Entstehung von Larven möglich. Die Falle ist giftfrei und hygienisch.


Pelzkäfer

Vorkommen

Der Pelzkäfer stammt aus Afrika und gehört zur Familie der Speckkäfer. Über Russland und Osteuropa hat er sich bis nach Deutschland verbreitet. Im Jahre 1985 wurde in Mecklenburg-Vorpommern der Befall des Pelzkäfers erstmals nachgewiesen.

In der Natur ist der Pelzkäfer ein sehr nützliches Insekt. Er ist sehr wichtig, da die Larven Kadaver mit Fellresten beseitigen können.  

Dort können sie vor allem an Teppichen, Pelzen, Wolltextilien etc. Fraßlöcher verursachen. Sehr gefährlich sind die Larven für nicht ersetzbare Materialien, wie z.B. Tierpräparate in Museen.

Zudem können die Haare der Larven allergische Reaktionen der Haut und Atemwege bei Menschen verursachen. 

Schaden

Die Larven sind die Schädlinge. Vom Ei bis zum Käfer dauert die Entwicklung ca. ein Jahr. Sie halten sich in dunklen Bereichen, wie Schränken, Boden- oder Wandritzen auf.

Bekämpfung

Zu Beginn muss geprüft werden, ob es sich wirklich um den Pelzkäfer handelt. An den unregelmäßig geformten Fraßlöchern in Teppichen, Pelzen, etc. erkennt man den Befall von Pelzkäferlarven. Im Gegensatz zu Kleidermotten sind keine Gespinste vorhanden und eine Entdeckung der Pelzkäferlarven ist schwieriger. An Pelzen werden die Haare zuerst an der Haut angefressen, wodurch ganze Büschel ausfallen können. 

Bekämpfung durch gründliche Reinigung der befallenen Materialien.


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