Fliegen
Fransenflügler
Der Fransenflügler, welcher in der Umgangssprache auch Thripse oder Blasenfüße genannt wird, wird als Insekt klassifiziert. Der Name Fransenflügler leitet sich von den haarigen Fransen an den Flügeln ab. In Deutschland sind rund 214 Arten diesen Tieres verbreitet.
Merkmale
Fransenflügler haben eine Größe von einem bis zu drei Millimeter. Sie haben einen langen Körper und ein abgewandeltes Mundwerkzeug. Das Mundwerkzeug dient zum Stechen aber überwiegend dem Saugen an Pflanzen. Das Tier besitzt 4 Flügel, welche es aber kaum zum Fliegen nutzt, einige Arten der Fransenflügler besitzen gar keine Flügel. Die Larven der Fransenflügler sind hellgrün.
Verbreitung
Da die Fransenflügler sehr dünn sind, können sie einige Kilometer weit nur über den Wind transportiert werden. Bis auf das Polargebiet findet man sie auf der ganzen Welt verteilt. Durch das geringe Gewicht können auch flügellose Arten weit mit dem Wind verbreitet werden. Ebenso trägt der Handel mit Pflanzen zur Verbreitung bei.
Ernährung
Fast alle Arten des Fransenflüglers sind so genannte Pflanzensauger, einige Arten ernähren sich von der Epidermis, welche die äußere Schicht der Blätter darstellt. Hierbei wird in die einzelnen Zellen des Blatts gestochen, um mit dem Mundwerkzeug die Flüssigkeit der Zelle des Blattes zu entziehen. Betroffene Zellen werden nach Entzug des Pflanzensaftes hell.
Fortpflanzung und Entwicklung
Einige Arten der Fransenflügler vermehren sich über die Art der Jungfernzeugung, darunter versteht man die ungeschlechtliche Fortpflanzung. Bei einigen Arten entscheidet aber auch die Nahrung beziehungsweise das Umfeld darüber, welches Geschlecht diese annehmen.
Schaden
Durch Fransenflügler wird häufig ein starker Blattschaden an den Pflanzen verursacht, darum stuft man diese Tiere als Schädlinge ein. Der Handelswert kann hierdurch stark gemindert werden. Des Weiteren sind Fransenflügler Überträger von Viren.
Bekämpfung
Eine Möglichkeit der Bekämpfung wäre die Isolation der Pflanze, bevor mit dieser gehandelt wird. Das Abduschen der Pflanze mit Seifenlauge bietet eine weitere Möglichkeit. Bei dem geflügelten Fransenflügler kann die Gelbtafel eingesetzt werden. Diese wird dann einfach in den Stock zur Pflanze gesteckt und hält den Fransenflügler sicher fest.
Schmeißfliege
Schmeißfliegen gehören zur Familie der Fliegen im Bereich der Zweiflügler. In Deutschland gibt es 45 Arten von weltweit ca. 1000 Arten der Schmeißfliege. Auch in der Größe variiert sie stark. So kann die Totenfliege bis zu 18 mm groß werden.
Die Bezeichnung Schmeißfliege kommt von der Vorliebe dieser Insekten für stark riechende natürliche Stoffe. Schmeißen entstammt dem Althochdeutschen und heißt beschmieren, bestreichen, besudeln.
In der Regel schimmert der kräftige Körper dieser Fliegen in den Farben stahlblau oder grün bis goldgrün. Auch ihr Maul (Leckrüssel), Augen und Flügel sind sehr gut entwickelt und dienen der Fliege als Werkzeug, um Nahrung und Legeplätze für die Eier aufzuspüren.
Lebensweise
Die Schmeißfliegen sind überall, vor allem in Biotopen zu finden. Sie halten sich vorwiegend an Blüten, Dolden und Pilzen auf, da sie sich von Nektar, Pollen und Honigtau ernähren. Die Geschmacksorgane befinden sich, wie bei den meisten Fliegen, an den Fußgliedern. Vor allem befinden sich die Fliegen an zerfallenen Stoffen, da sie dort die Feuchtigkeit bzw. Flüssigkeiten gut aufnehmen können.
Die Schmeißfliegen begatten sich, indem das Männchen das Weibchen mit den Füßen ertastet und durch Geruchssensoren erkennt. Sollte das Weibchen nicht paarungswillig sein, wehrt es durch Flügelschlagen ab.
Entwicklung
Das Weibchen legt mehrere hundert Eier auf einmal. In ihrem gesamten Leben legen die Weibchen rund 700 Eier. Bevorzugt werden organische Stoffe, welche, besonders wenn sie mit Protein angereichert sind, die Reife fördern. Den Legeort finden die Fliegen über die austretenden Duftstoffe, welche sie mit ihren Geruchssinnesorganen an den Fühlern wahrnehmen.
So finden die Fliegen zum Beispiel einen verwesten Tierkörper, in dem sie dann die Eier ablegen, denn besonders Verwesungsgerüche sind es, die die Fliegen anlocken. Auch Kot und andere Exkremente locken die Fliegen durch den intensiven Geruch an. Manchmal sind die Eier schon so weit entwickelt, dass kurz darauf die Larven schlüpfen.
Die Sauerstoffaufnahme der Larven erfolgt im ersten Stadium durch die Haut. Im dritten Stadium öffnen sich dann Vorderteil und Hinterteil, hier entsteht nun die typische Made. Die Maden der Schmeißfliege leben in und auch an tierischen und pflanzlichen Stoffen.
Schaden
Von Schmeißfliegenlarven befallene Lebensmittel sind für den Menschen nicht gesund, da sie bei Verzehr Mikroorganismen übertragen und Krankheiten verursachen können. Zudem sind sie durch ihr Summen sehr lästig.
Schmeißfliegen vorbeugen
Das Einsetzen von Fliegengittern schützt weitestgehend vor den ungebetenen Gästen. Jedoch können sie durch ein kurzes Türöffnen schnell ins Haus gelangen. Des Weiteren empfiehlt es sich, Lebensmittel gut zu verschließen, um die Fliegen nicht anzulocken. Besonders Obst und Gemüse sollte verstaut sein. Küchenabfälle sollten in einem geschlossenen Behälter mit Deckel aufbewahrt beziehungsweise zeitnah entsorgt werden. Nicht zu vergessen ist Tiernahrung, besonders Nassfutter lockt durch seinen intensiven Geruch.
Bekämpfung
Eine Möglichkeit bieten Fliegen Stripes, welche direkt am Fensterrahmen oder auf der Scheibe angebracht werden. Die Fliege wird angelockt und bleibt kleben. Eine Alternative, die auch als Fensterdekoration verwendet wird, sind sogenannte Fliegenköder, hierbei wird ein Motiv nach Wahl in Form eines Stickers an die Scheibe geklebt. Auf dem Sticker befindet sich ein Stoff, welcher die Fliege verenden lässt. Der Sticker lockt besonders durch seine Form und Farbe. Ein Fliegenfänger bietet auch noch eine weitere Möglichkeit, hier wird ein spiralförmiges beleimtes Papier an der Decke befestigt, welches durch den süßlichen Leimgeruch und die Farbe Fliegen anlockt und sicher festhält.
Stechmücke
Eine bekannte Art der Mücken sind die Stechmücken. Mithilfe des speziellen Mundwerkzeuges wird es den Stechmücken ermöglicht, mit ihrem Rüssel Blut zu saugen. Nur die weiblichen Stechmücken ernähren sich von Blut, denn das enthaltene Eisen und die Proteine versorgen die Eier, welche vom Weibchen gelegt werden. Die Männchen ernähren sich ausschließlich von Nektar, anderen Pflanzensäften und nicht von Blut im Gegensatz zu den Weibchen, welche sich von beidem ernähren.
Vorkommen
Die Stechmücken sind auf der gesamten Welt verbreitet. Besonders vermehrt treten die Mücken an sumpfigen Gebieten oder auch an Seen, allgemein Gewässern auf.
Merkmale
Stechmücken im Erwachsenemstadium sind sehr feine, etwas größere Insekten, die maximale Größe beträgt 15mm. Die Flügel sind leicht beschuppt, der Rüssel ist meist gleich lang wie die vielgliedrigen Fühler.
Die Weibchen sind meist größer als die Männchen, erkennen kann man die Männchen an den dickeren Fühlern, welche fast schonpelzig erscheinen. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Weibchen zudem Mundtaster besitzen, welche aber kürzer als der Rüssel sind.
Ernährung
Nach der Befruchtung durch ein Männchen müssen die Weibchen Blut zu sich nehmen, welches essenziell für die Entwicklung der Eier ist. Das enthaltene Eisen und Protein sind unverzichtbar für die Stechmücken bei der Fortpflanzung. Das Blut nehmen die Weibchen mit Hilfe des Stechrüssels auf. Der Rüssel besteht aus Stechborsten sowie einem Schlundrohr, womit dieses Bündel dann die Haut der Nahrungsquelle, zum Beispiel einem Tier, durchstechen kann.
Der Einstich schafft zwei Kanäle, durch den einen wird Blut gesaugt und über den anderen gelangt Speichel in die Nahrungsquelle. Die Stechborsten bei der männlichen Stechmücke sind ungeeignet, da diese zu kurz sind. Der Saugrüssel dient lediglich dem Aufsagen von Nektar oder anderen zuckerhaltigen Substanzen. In Ausnahmefällen kann es bei anderen Stechmückenarten dazu kommen, dass das Weibchen keine Blutmahlzeit nach der Befruchtung zu sich nimmt, hierbei wäre die Folge eine deutlich verringerte Zahl gelegter Eier.
Auffindung der Nahrungsquelle
Durch Experimente konnte herausgefunden werden, dass Stechmücken auf besondere Gerüche und auch Kohlenstoffdioxid reagieren, welches in ausgeatmeter Luft enthalten ist.
Körpergerüche wie beispielsweise Ammoniak ziehen sie besonders an. Um den Wirt zu finden, folgen die Stechmücken dem Geruch und zusätzlich lockt auch die Körperwärme die Mücken an.
Entwicklung
Die Eiablage unterscheidet sich je nach Stechmückenart, die Eier können vereinzelt oder als eine Art Päckchen oder Schiffchen abgelegt werden. Der Ablageort befindet sich meist in der Nähe von Wasser oder auf dem Wasser. Stehende Gewässer werden bei der Eiablage bevorzugt, da die Strömung in Flüssen sonst die Eier mit sich reißen könnte und zerstören könnte. Es reichen kleinste Wasserpfützchen zur Ablage aus. Es wird zwischen vier verschiedenen Larvenstadien unterschieden. Larven der Stechmücken leben überwiegend im Wasser, atmen jedoch Luft aus der Atmosphäre. Die Larven besitzen ein Atemrohr, mit welchem sie an der Wasseroberfläche atmen können. Als Nahrung nehmen die Larven Mikroorganismen zu sich, welche sie dank ihres bürstenartigen Mundwerkzeuges im Wasser einsaugen können.
Bei Gefahr oder anderen Störungen verschwinden die Larven in schlängelnder Bewegung unter die Wasseroberfläche. Die Dauer des Larvenstadiums ist davon abhängig, wie nahrhaft das Biotop ist, sowie dessen Temperatur. Manchen Arten ist es sogar möglich, zu überwintern.
Die letzte und vierte Häutung lässt die Puppe schlüpfen. Die Puppenruhe ist in der Regel sehr kurz, sodass nach wenigen Tagen die nun erwachsenen Stechmücken schlüpfen.
Gefahren
Durch den Stich einer Stechmücke können über den Speichel Krankheitserreger übertragen werden. Diese Krankheitserreger wurden von der Stechmücke durch die Nahrung aufgenommen. Zudem dauert es an, bis die Stechmücke infiziert ist, hierbei wird von einer Inkubationszeit von mindestens 10 Tagen ausgegangen. Außerdem muss eine erhebliche Menge des Speichels injiziert werden, damit der Wirt tatsächlich erkrankt.
Zu den in Europa vorkommenden Krankheiten übertragen durch Stechmücken, zählen das West-Nil-Fieber sowie Chikunyafieber.
In sehr seltenen Fällen kann es durch einen Mückenstich zu leichtem Schmerz kommen, jedoch nur, wenn der Stechrüssel auf einen Nerv trifft.
Körperreaktion
Kurz nach dem Einstich tritt eine kleine Reaktion auf, welche sich in Form eines juckenden Stichs veräußert. Ausgelöst wird dieser Juckreiz von den Proteinen, welche von der Stechmücke während des Einstiches injiziert werden. Grund hierfür ist ein Stopp der Blutgerinnung.
Mückenstichen vorbeugen
Um sich vor den lästigen Tierchen zu schützen, empfiehlt es sich, ein Fliegengitter an die Fenster anbringen zu lassen. Weiteren Schutz bieten Kleidung und Anti Mückensprays für den Körper. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen elektrischen Mückenstecker für die Steckdose zu benutzen, der Mücken durch bestimmte Gerüche fernhält, welche für den Menschen aber kaum wahrnehmbar sind.